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Bakteriologie und Moderne

Bakteriologie und Moderne

Studien zur Biopolitik des Unsichtbaren 1870-1920 | Philipp Sarasin; Silvia Berger; Marianne Hänseler

Taschenbuch
2007 Suhrkamp
Auflage: Originalausgabe
529 Seiten; 176 mm x 108 mm
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-518-29407-9

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Philipp Sarasin / Silvia Berger / Marianne Hänseler / Myriam Spörri: Bakteriologie und Moderne. Eine Einleitung - Owsei Temkin: Eine historische Analyse des Infektionsbegriffs - Erwin H. Ackerknecht: Antikontagionismus zwischen 1821 und 1867 - Bruno Latour: Krieg und Frieden. Starke Mikroben - schwache Hygieniker - J. Andrew Mendelsohn: Der Mikroskopiker des modernen Lebens. Alexandre Yersin als Flaneur in Paris um 1890 - Gerald L. Geison: Organisation, Produkte und Marketing im Unternehmen Louis Pasteurs - J. Andrew Mendelsohn: Von der "Ausrottung" zum Gleichgewicht: Wie Epidemien nach dem Ersten Weltkrieg komplex wurden - Mariko Ogawa: Die Cholera und der Suez-Kanal. Die britische Debatte über Robert Kochs Theorie des Cholerabazillus - Christoph Gradmann: Unsichtbare Feinde. Bakteriologie und politische Sprache im deutschen Kaiserreich - Paul Weindling: Ansteckungsherde. Die deutsche Bakteriologie als wissenschaftlicher Rassismus, 1890-1920 - Alexandra Minna Stern: Gebäude, Grenzen und Blut. Medikalisierung und Nation-Building an der amerikanisch-mexikanischen Grenze, 1910-1930 - Philipp Sarasin: Die Visualisierung des Feindes. Über metaphorische Technologien der frühen Bakterilogie - Warwick Anderson: Immunität im Empire. Rasse. Krankheit und die neue Tropenmedizin, 1900-1920 - Marouf A. Hasian: Macht, medizinisches Wissen und die rhetorische Erfindung der "Typhoid Mary"

Besprechung
»Dieser Band von Historikern widmet sich der Bakteriologie als moderner Wissenschaft.« Elisabeth von Thadden DIE ZEIT

Langtext
Was erfährt man über die Geschichte und Kultur der Moderne, wenn man sie aus der scheinbar marginalen Perspektive der Bakteriologie betrachtet? Und wie wird diese Wissenschaft selbst kulturgeschichtlich »lesbar«, wenn der enge Horizont traditioneller Wissenschaftsgeschichte zugunsten einer Geschichte des Wissens überschritten wird? Die in diesem Band versammelten Texte zeigen, wie die Bakteriologie als Wissenschaft nur unter ganz spezifisch modernen Verhältnissen - Diskursen, Institutionen und Techniken - entstehen konnte, und sie untersuchen, wie die Bakteriologie mit ihren Konzepten und Analyseverfahren das moderne Bild von Körper und Krankheit, aber auch von Grenzen und Migrationsbewegungen, von Nationen und Kriegen tiefgreifend geprägt hat. Dabei wird deutlich, daß die von den Bakteriologen wissenschaftlich fundierte Rede vom »unsichtbaren Feind« im 20. Jahrhundert zu einem zentralen Topos der Biopolitik wurde.



Die Herausgeber arbeiten an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich. Von Philipp Sarasin erschienen zuletzt im Suhrkamp Verlag: Anthrax. Bioterror als Phantasma (es 2368), Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse (stw 1639) und Reizbare Maschinen. Eine Geschichte des Körpers 1765-1914 (stw 1524)

Philipp Sarasin ist emeritierter Professor für Neue Allgemeine Geschichte am Historischen Seminar der Universität Zürich und u. a. Mitherausgeber des Online-Magazins Geschichte der Gegenwart.